Sonntag, 24. April 2016

9. Mit oder ohne Keller?


9. Mit oder ohne Keller?

Wer ein Haus bauen will und sein Budget kennt, sollte den Grundriss zeichnen. Doch vor dem Zimmerzuschnitt oder dem neuen Bad heißt es: Stauraum klären

Wenn Bauherren ihr Haus planen, denken die meisten zuerst an Bad, Küche, Zimmergrößen oder Kamin. Aber die Frage nach dem Stauraum und damit die Frage ob mit oder ohne Keller muss zuerst geklärt sein. Wo also hin mit Waschmaschine, Trockner, Haustechnik mit Heizung, Anschlüssen und Zählern sowie Krempel und Krimskrams.

Bevor Bauherren die Wohnräume also planen, kommt erst die Fläche für all das, was nicht täglich in Gebrauch ist: Gartenutensilien, Kinderrutsche, Sportgeräte, Weihnachtsdekoration, Karnevalskostüme, Kunstwerke der Kinder oder Erbstücke der Tante. Eine Bestandsaufnahme was bisher schon angefallen ist macht also Sinn und damit auch eine eventuelle Wegwerfaktion, man muss sich nur noch im Klaren sein was alles in den nächsten Jahren anfällt. Platz für Technik und Kisten bieten Anbau, Zimmer, Dachboden oder Keller mehr Möglichkeiten gibt es nicht.

Keller: Braucht man Ihn wirklich?

Ob Sie einen Keller bauen sollen, hängt im Wesentlichen von vier Faktoren ab:

- Typ

- Platzbedarf

- Grundstück

- Vorhandene Finanzielle Mittel bzw. gibt das Budget eine teuren Keller her?

Typ

Die Kellerfrage ist eine Typ Frage: Heimwerker, Bastler und Sammler kommen nur schwer ohne Keller aus. Auch wer Keller gewohnt ist, tut sich mit einem Verzicht schwer.

Platzbedarf

Wer sich nicht einschätzen kann, muss den Platzbedarf ermitteln. Überschlagen Sie: Wie viel laufende Meter Stauraum brauchen Sie – und wofür? Folgende Richtwerte helfen, den Bedarf einzuschätzen:

- Waschen: 2 bis 3 Meter, Geräte und Wäschelagerung

- Vorräte: 2 bis 4 Meter, Weinsammler brauchen mehr

- Haus-Technik: (je nach Heizsystem und Wasserspeicher):2 bis 6 Meter oder extra Raum, etwa bei Pellets oder Be- und Entlüftung

- Alt-Kisten und Krempel: 2 bis 10 Meter

- Kleidung (Wintermäntel, Kinderkleidung): 1 bis x Meter

- Schuhe: 1 bis x Meter

- Ausrüstung (Ski, Klettern, Golf…): 2 bis x Meter

- Werkbank/Nähtisch/Bastelbereich: 2 bis 4 Meter

- Außerdem sollten sie Platze für weitere Hobbys bedenken 

Grundstück

Je teurer und kleiner der Baugrund, desto mehr Nutz- und Wohnfläche muss beschaffen werden.Aus diesem Grund sind in Gegenden mit hohen Grundstückspreisen kaum Häuser ohne Keller zu finden. Auch wer ein Hanggrundstück sein Eigen nennt, baut meistens mit Souterrain,ist es doch zugleich Wohnraum mit Tageslicht. Wer großzügig bauen kann, braucht nur bedingt einen Keller.

Keinen Keller braucht, derjenige:

- Der das Dach als Lagerraum nutzen darf. Entscheidend sind die Bauvorschriften. Wer bereits im Obergeschoss Dachschrägen haben muss, kann im kleinen Spitzboden mit Ausziehtreppe nur wenig lagern. Wer zwei volle Geschosse bauen darf plus Dach mit großer Neigung, gewinnt im Spitzboden Stauraum.

Wir haben eine Vollwertige Treppe eingeplant (Dies war aber mit einen Aufpreis verbunden). Die Kosten für Dachausbau mit Dämmung, Fenstern, Treppe und Bodenbelag können schon zwischen 10.000 und 30.000 Euro betragen. Es kann auch die Heizung im Dach untergebracht werden.

- Die gesamte Haustechnik und Waschküche im ebenerdigen Hauswirtschaftsraum unterbringt (Mindestgröße: 10 Quadratmeter bei Gastherme oder Wärmepumpe) oder aber in einem Anbau bzw. Waschmaschine/Trockner im Badezimmer unterbringen kann.

- Zimmer mit Stauraum plant: Findet die Skiausrüstung, der Kaufladen, die Weihnachtskisten in einem extra Abstellzimmer Platz, braucht man keinen Keller.Stauraum bieten grundsätzlich: Speisekammer für Lebensmittel, Garderoben, begehbare Schränke, Ankleiden, Einbauschränke, Schränke im Wohnbereich.

- Gartenverlust durch Lichtaushub für Kellerschächte und Fenster fürchtet. Soll der Keller Fenster haben, braucht es einen oberirdischen Lichtaushub. Diese gehen freilich zu Lasten der Grundstücksfläche.

 

Finanzielle Mittel
Leider kostet Stauraum ob im Keller oder auf dem Dachboden Geld.                                    Wer jedoch ohne Keller baut, spart: Zwischen 40.000 bis 80.000 Euro verschlingt ein Keller, je nach Größe und Ausbaustufe. Allgemein rechnet man zwischen fünf und 15 Prozent der Baukosten. Das sollte vor allem bei der Auswahl der Haushersteller beachtet werden, da diese meistens den Preis ab Oberkante Bodenplatte und ohne ausgebauten Dachboden angeben.  Aus Wirtschaftlichersicht erhöht ein guter, trockener Keller den Wiederverkaufswert, schmälert aber das Baubudget.






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