Dienstag, 5. April 2016

2. Wie finde ich das richtige Grundstück?

2. Wie finde ich das richtige Grundstück?

 Nachdem nun das Budget festgelegt ist, geht nun die Suche nach der passenden Immobilie in der gewünschten Lage los. Doch wer ein Grundstück kaufen will, muss vorsichtig sein: Nicht jedes Grundstück behält ihren Zauber über lange Sicht. Die Lage für das Haus ist sehr entscheidend.

 Da wir davon ausgehen das wir nur einmal im Leben ein Haus kaufen oder bauen werden. Ist es umso wichtiger alle Entscheidungen die sich langfristig nicht mehr ändern können ganz genau zu überlegen. Dazu zählt neben dem Zuschnitt des Hauses und die Wahl wie gebaut wird in erster Linie auch die Lage des Grundstückes.

 Wer an der falschen Stelle das Haus baut, ärgert sich vielleicht ein Leben lang und bereut es, wenn das Objekt später einmal verkauft werden soll Stichwort: Wiederverkaufswert.

 Es gibt leider keine pauschale Regel, in welcher Lage man bauen sollte und welcher nicht. Dass Immobilien in Innenstadt-Lagen mehr kosten als Randlagen, ist klar. Aber entscheidend sind die eigenen Bedürfnisse: Ob eine Straße, ein Viertel, ein Ort gut oder schlecht ist, hängt von der Lebenssituation ab. Stadt-Liebhaber suchen etwas anderes als Landluft-Genießer, Familien mit Kindern haben andere Bedürfnisse als Paare ohne Kinder, Eigennutzer achten auf andere Dinge als Kapitalanleger. Und selbst Familien haben unterschiedliche Bedürfnisse, je nachdem wie alt und eigenständig der Nachwuchs ist.

 Man sollte sich selbst Hinterfragen was sind meine Lebensziele und wie möchte ich in Zukunft mein Leben verbringen.

Wenn Sie unschlüssig sein sollten, wo Sie genau hinziehen möchten, stellen Sie sich die folgenden Fragen:

Entscheidungen bei der Wohnungssuche - Zentral oder dezentral? 


Je zentraler die Lage, desto geringer die Abhängigkeit vom Auto oder Zweitwagen. Je dezentraler, desto günstiger der Baugrund.

 - Mit oder ohne Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr?
 - Wie erreiche ich meine Arbeitsstätte?
 - Weit weg von Freunden und Verwandten?
 - Sind Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Autobahnen, Kirchen in der Nähe?
 - Weite oder kurze Wegen zur Schule? Langfristig denken: die Zeiten im Kindergarten, in der Krippe oder bei der Tagesmutter vergehen schnell, neun Jahre Gymnasium nicht.
 - Viel oder wenig Gartenarbeit? Immobilien mit Garten macht Arbeit, wer dafür nicht oder wenig    Zeit investieren will, sollte sich kein 1200 Quadratmeter großes Grundstück zulegen!
 - In einem reinen oder gemischten Wohngebiet mit Einkehr- und Ausgehmöglichkeiten?
 - In einem gewachsenen Wohngebiet oder einem Neubaugebiet? Junge Familien finden oft leicht Anschluss unter ihresgleichen. Die Zahl der Trampoline, Klettergerüste, Sandkästen gibt Anhaltspunkte für die Nachbarschaft.
 - In der Nähe von Naherholungsgebieten, Sportstätten, Joggingmeilen, Radstrecken?
 - Viel oder wenig Straßenverkehr?

Wichtig: Ein perfektes Wohngebiet gibt es nicht. Die Ortswahl ist immer ein Kompromiss denn jeder Vorteil hat auch einen Nachteil: Wer nahe an der Schule der Kinder wohnt, muss An- und Abfahrtsverkehr morgens und mittags akzeptieren. Das Häuschen im Grünen bedeutet dagegen meist Folgekosten für einen Zweitwagen und für Eltern Dauer-Taxidienst für ihre Kinder.

 Um die Qual der Wahl uns einfacher zu machen, hatten wir uns entschieden einen Ratgeber zu kaufen der uns ein bisschen führt und uns auch geholfen hat über den Tellerrand zu schauen.


Auch das Grundstück selbst kann trotz schöner Lage ein K.O.-Kriterium bedeuten. Teure Erschließungskosten können das Baubudget empfindlich schmälern. Das Grundbuch gibt uns die Information über die frühere Nutzung und ob noch Rechte von einer Dritten Seite bestehen.
Bei der Stadt kann im Altlastenverzeichnis geprüft werden ob der Boden mit Schadstoffen belastet ist und ob deshalb eine Bodensanierung ansteht oder sogar im schlimmsten Fall gar nicht gebaut werden kann.
Welche Bebauung zulässig ist, klärt das Baulastenverzeichnis, der Bebauungsplan auf dem Bauamt oder – wenn es keinen gibt - ein Blick auf die Nachbargebäude.

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