9. Mit oder ohne Keller?
Wer ein Haus
bauen will und sein Budget kennt, sollte den Grundriss zeichnen. Doch vor dem
Zimmerzuschnitt oder dem neuen Bad heißt es: Stauraum klären
Wenn
Bauherren ihr Haus planen, denken die meisten zuerst an Bad, Küche, Zimmergrößen
oder Kamin. Aber die Frage nach dem Stauraum und damit die Frage ob mit oder
ohne Keller muss zuerst geklärt sein. Wo also hin mit Waschmaschine, Trockner,
Haustechnik mit Heizung, Anschlüssen und Zählern sowie Krempel und Krimskrams.
Bevor
Bauherren die Wohnräume also planen, kommt erst die Fläche für all das, was
nicht täglich in Gebrauch ist: Gartenutensilien, Kinderrutsche, Sportgeräte,
Weihnachtsdekoration, Karnevalskostüme, Kunstwerke der Kinder oder Erbstücke
der Tante. Eine Bestandsaufnahme was bisher schon angefallen ist macht also
Sinn und damit auch eine eventuelle Wegwerfaktion, man muss sich nur noch im Klaren
sein was alles in den nächsten Jahren anfällt. Platz für Technik und Kisten
bieten Anbau, Zimmer, Dachboden oder Keller mehr Möglichkeiten gibt es nicht.
Keller: Braucht man Ihn wirklich?
Ob Sie einen
Keller bauen sollen, hängt im Wesentlichen von vier Faktoren ab:
- Typ
-
Platzbedarf
- Grundstück
- Vorhandene
Finanzielle Mittel bzw. gibt das Budget eine teuren Keller her?
Typ
Die
Kellerfrage ist eine Typ Frage: Heimwerker, Bastler und Sammler kommen nur
schwer ohne Keller aus. Auch wer Keller gewohnt ist, tut sich mit einem
Verzicht schwer.
Platzbedarf
Wer sich
nicht einschätzen kann, muss den Platzbedarf ermitteln. Überschlagen Sie: Wie
viel laufende Meter Stauraum brauchen Sie – und wofür? Folgende Richtwerte
helfen, den Bedarf einzuschätzen:
- Waschen: 2
bis 3 Meter, Geräte und Wäschelagerung
- Vorräte: 2
bis 4 Meter, Weinsammler brauchen mehr
-
Haus-Technik: (je nach Heizsystem und Wasserspeicher):2 bis 6 Meter oder extra
Raum, etwa bei Pellets oder Be- und Entlüftung
- Alt-Kisten
und Krempel: 2 bis 10 Meter
- Kleidung
(Wintermäntel, Kinderkleidung): 1 bis x Meter
- Schuhe: 1
bis x Meter
- Ausrüstung
(Ski, Klettern, Golf…): 2 bis x Meter
-
Werkbank/Nähtisch/Bastelbereich: 2 bis 4 Meter
- Außerdem
sollten sie Platze für weitere Hobbys bedenken
Grundstück
Je teurer
und kleiner der Baugrund, desto mehr Nutz- und Wohnfläche muss beschaffen
werden.Aus diesem Grund sind in Gegenden mit hohen Grundstückspreisen kaum Häuser
ohne Keller zu finden. Auch wer ein Hanggrundstück sein Eigen nennt, baut
meistens mit Souterrain,ist es doch zugleich Wohnraum mit Tageslicht. Wer
großzügig bauen kann, braucht nur bedingt einen Keller.
Keinen Keller
braucht, derjenige:
- Der das
Dach als Lagerraum nutzen darf. Entscheidend sind die Bauvorschriften. Wer
bereits im Obergeschoss Dachschrägen haben muss, kann im kleinen Spitzboden mit
Ausziehtreppe nur wenig lagern. Wer zwei volle Geschosse bauen darf plus Dach
mit großer Neigung, gewinnt im Spitzboden Stauraum.
Wir haben
eine Vollwertige Treppe eingeplant (Dies war aber mit einen Aufpreis verbunden).
Die Kosten für Dachausbau mit Dämmung, Fenstern, Treppe und Bodenbelag können
schon zwischen 10.000 und 30.000 Euro betragen. Es kann auch die Heizung im
Dach untergebracht werden.
- Die
gesamte Haustechnik und Waschküche im ebenerdigen Hauswirtschaftsraum unterbringt
(Mindestgröße: 10 Quadratmeter bei Gastherme oder Wärmepumpe) oder aber in
einem Anbau bzw. Waschmaschine/Trockner im Badezimmer unterbringen kann.
- Zimmer mit
Stauraum plant: Findet die Skiausrüstung, der Kaufladen, die Weihnachtskisten
in einem extra Abstellzimmer Platz, braucht man keinen Keller.Stauraum bieten
grundsätzlich: Speisekammer für Lebensmittel, Garderoben, begehbare Schränke,
Ankleiden, Einbauschränke, Schränke im Wohnbereich.
-
Gartenverlust durch Lichtaushub für Kellerschächte und Fenster fürchtet. Soll
der Keller Fenster haben, braucht es einen oberirdischen Lichtaushub. Diese
gehen freilich zu Lasten der Grundstücksfläche.
Finanzielle Mittel
Leider kostet Stauraum ob im Keller oder auf dem
Dachboden Geld. Wer jedoch
ohne Keller baut, spart: Zwischen 40.000 bis 80.000 Euro verschlingt ein
Keller, je nach Größe und Ausbaustufe. Allgemein rechnet man zwischen fünf und
15 Prozent der Baukosten. Das sollte vor allem bei der Auswahl der
Haushersteller beachtet werden, da diese meistens den Preis ab Oberkante
Bodenplatte und ohne ausgebauten Dachboden angeben. Aus Wirtschaftlichersicht erhöht ein guter,
trockener Keller den Wiederverkaufswert, schmälert aber das Baubudget.
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