Wer einmal in die Preisverhandlung um ein Objekt eingestiegen ist, weiß, wie wichtig das eigene Budget ist. Nie, nie und niemals sollte man es aus den Augen verlieren – das gilt für einen Bieterwettstreit bei einer Versteigerung genauso wie bei einem Preiskampf auf dem freien Immobilienmarkt.
Warum?
Teurer wird es ohnehin. Davon können Eigentümer von Immobilien ein Lied singen. „Zum vertraglich vereinbarten Kaufpreis kommen je nach Bundesland noch etwa zehn bis zwölf Prozent Nebenkosten dazu“, erklärt Alexander Wiech von der Eigentümer-Gemeinschaft Haus und Grund in Berlin. Bereits im Sommer 2013 stiegen bundesweit die Gebühren von Notar und Grundbuchamt um bis zu 20 Prozent. Zum Januar 2015 machten die Steuersätze bei der Grunderwerbsteuer in einigen Bundesländern einen satten Sprung – allen voran in Nordrhein-Westfalen, wo jetzt 6,5 Prozent zu zahlen sind - 1,5 Prozentpunkte mehr als bisher.
Wer also Grund und Boden kaufen will, muss in sein Budget die Nebenkosten einrechnen.
Dazu gehören:
- Maklerkosten
- Grunderwerbsteuer
- Notarkosten
- Gebühren des Grundbuchamts
Maklerprovision:
Makler verdienen am Vertragsschluss zwischen Käufer und Verkäufer. Vergütet wird pauschal die Vermittlung einer Immobilie inklusive Organisationsaufwand rund um Besichtigungen, Exposé, Korrespondenz und Nachfragen.Höhe: Je nach Bundesland drei bis sechs Prozent der Kaufpreissumme plus 19 Prozent Mehrwertsteuer (brutto sind das umgerechnet: 3,57 bis 7,14 Prozent). Die Provision wird wenige Tage nach Vertragsschluss beim Notar fällig und ist vielfach verhandelbar.
Grunderwerbsteuer:
Wechseln
Grund und Boden den Eigentümer, kassiert der Staat mit - je nach Bundesland
zwischen 3,5 und 6,5 Prozent der Kaufsumme. Fällig wird die Grunderwerbsteuer
wenige Wochen nach Vertragsschluss beim Notar.
Notarkosten:
Aus Schutz
vor unüberlegten Käufen müssen Käufer und Verkäufer ihren Vertrag vom Notar
beurkunden lassen. Die Notarkosten betragen knapp ein Prozent der
Kaufpreissumme (mit zusätzlicher Grundschuld bis zu 1,2 %). Auch werden sie
wenige Tage nach Vertragsschluss beim Notar fällig.
Grundbuchamt:
Die
Umschreibung des Eigentums im Grundbuch kostet etwa 0,3 bis 0,5 Prozent des
Kaufpreises. Wer also auf Immowelt, Immoscout oder anderen Internet-Portalen
eine Immobilie findet, sollte immer die Zusatzkosten einkalkulieren. Beispiel:
Eine Immobilie für 400.000 Euro kostet letztendlich inklusive Steuer und
Gebühren zwischen 20.000 und 46.000 Euro mehr – abhängig davon, ob das Objekt
in Bayern (Nebenkostenquote: 4,9 Prozent) oder in Schleswig-Holstein (11,5 Prozent)
liegt.
Wer ganz korrekt rechnen will, addiert zu den
Kaufnebenkosten noch die Kosten für die Grundschuld hinzu.
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