Mittwoch, 6. April 2016

5.Vorsicht Nebenkosten! Was kosten die Immobilien wirklich?




Wer ein Grundstück oder ein Haus kaufen will, zahlt nicht nur den nackten Kaufpreis. Auch Staat, Fiskus und Notar fordern ihren Anteil. Seit August 2013 sind die Kaufnebenkosten bei Immobilien gestiegen.

Wer einmal in die Preisverhandlung um ein Objekt eingestiegen ist, weiß, wie wichtig das eigene Budget ist. Nie, nie und niemals sollte man es aus den Augen verlieren – das gilt für einen Bieterwettstreit bei einer Versteigerung genauso wie bei einem Preiskampf auf dem freien Immobilienmarkt.

Warum?

Teurer wird es ohnehin. Davon können Eigentümer von Immobilien ein Lied singen. „Zum vertraglich vereinbarten Kaufpreis kommen je nach Bundesland noch etwa zehn bis zwölf Prozent Nebenkosten dazu“, erklärt Alexander Wiech von der Eigentümer-Gemeinschaft Haus und Grund in Berlin. Bereits im Sommer 2013 stiegen bundesweit die Gebühren von Notar und Grundbuchamt um bis zu 20 Prozent. Zum Januar 2015 machten die Steuersätze bei der Grunderwerbsteuer in einigen Bundesländern einen satten Sprung – allen voran in Nordrhein-Westfalen, wo jetzt 6,5 Prozent zu zahlen sind - 1,5 Prozentpunkte mehr als bisher.

Wer also Grund und Boden kaufen will, muss in sein Budget die Nebenkosten einrechnen.
Dazu gehören:

- Maklerkosten
- Grunderwerbsteuer
- Notarkosten
- Gebühren des Grundbuchamts

Maklerprovision:

Makler verdienen am Vertragsschluss zwischen Käufer und Verkäufer. Vergütet wird pauschal die Vermittlung einer Immobilie inklusive Organisationsaufwand rund um Besichtigungen, Exposé, Korrespondenz und Nachfragen.
Höhe: Je nach Bundesland drei bis sechs Prozent der Kaufpreissumme plus 19 Prozent  Mehrwertsteuer (brutto sind das umgerechnet: 3,57 bis 7,14 Prozent). Die Provision wird wenige Tage nach Vertragsschluss beim Notar fällig und ist vielfach verhandelbar.

Grunderwerbsteuer:

Wechseln Grund und Boden den Eigentümer, kassiert der Staat mit - je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent der Kaufsumme. Fällig wird die Grunderwerbsteuer wenige Wochen nach Vertragsschluss beim Notar.

Notarkosten:

Aus Schutz vor unüberlegten Käufen müssen Käufer und Verkäufer ihren Vertrag vom Notar beurkunden lassen. Die Notarkosten betragen knapp ein Prozent der Kaufpreissumme (mit zusätzlicher Grundschuld bis zu 1,2 %). Auch werden sie wenige Tage nach Vertragsschluss beim Notar fällig.
Grundbuchamt:

Die Umschreibung des Eigentums im Grundbuch kostet etwa 0,3 bis 0,5 Prozent des Kaufpreises. Wer also auf Immowelt, Immoscout oder anderen Internet-Portalen eine Immobilie findet, sollte immer die Zusatzkosten einkalkulieren. Beispiel: Eine Immobilie für 400.000 Euro kostet letztendlich inklusive Steuer und Gebühren zwischen 20.000 und 46.000 Euro mehr – abhängig davon, ob das Objekt in Bayern (Nebenkostenquote: 4,9 Prozent) oder in Schleswig-Holstein (11,5 Prozent) liegt.
Wer ganz korrekt rechnen will, addiert zu den Kaufnebenkosten noch die Kosten für die Grundschuld hinzu.



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